Der Neuanfang - Über den Abschied neue Wege gehen

von Daniela Maria Emming

Jeder von uns hat den Abschied schon einmal erlebt. Ob von einem geliebten Menschen durch den Tod, einem Freund /einer Freundin, die den eigenen Lebensweg nicht weiter mitgehen möchten, einem Partner/ eine Partnerin, der/die sich für einen anderen Weg entschieden hat, Krankheit oder auch eine neue Stadt oder Arbeitsstelle. In allem ist der Abschied nicht sehr einfach.

Er hat oft eine Zeit davor, die alles von einem abverlangt. Man fühlt sich nicht gut, verspürt einen enormen Druck, wird des Öfteren krank oder hat das Gefühl, es entgleitet einem alles. Wie kann man darauf reagieren? Jeder wählt hier einen anderen Weg. Der eine sieht weg oder versucht, den alten Weg einfach weiterzugehen, denn vorher hat es/man doch auch „funktioniert“. Was man hierbei jedoch bedenken sollte, der Druck erhöht sich. Die Folge kann dann z. B. Krankheit oder auch einfach eine große Müdigkeit sein. Es wird alles noch beschwerlicher. Entscheidet man sich für den neuen Weg, ist das allerdings nicht immer sofort gleichbedeutend mit Erleichterung und Wohlfühlen.

Neue Wege fordern den Menschen heraus, sie wollen entdeckt und entwickelt werden, bevor das Neue gelebt werden kann. Es stellen sich dabei Fragen wie: Wo ist mein eigener Weg? Wie kann ich ihn gehen? Gibt es jemanden, der mich hierbei unterstützen kann? Was soll mir das alles sagen? Was ist der Sinn hinter allem? Es folgt, egal ob durch den Tod eines geliebten Menschen oder eine andere tiefgehende Lebensveränderung, immer auch eine tiefe Trauer.

Man verlässt schließlich das vorher Gelebte und Bekannte. Diese Trauer möchte fließen dürfen und gehört zum Abschied dazu. Sie ist zeitlich nicht begrenzt. Jeder Mensch trauert anders und unterschiedlich lange. Ebenso wichtig ist das Verzeihen, ohne dass z.B. die Enttäuschung, Wut oder das Unverständnis - oft ein Begleiter oder Vorläufer der Trauer - sich nicht auflösen können. Auch das Verzeihen hat manchmal einen langen Weg. Für die Trauer und den gesamten Abschied ist es jedoch wichtig alles zu durchleben.

Einen neuen Weg frei zu gehen, ohne dem alten noch eine große Bedeutung zu geben, benötigt beides, Trauer und Verzeihung. Wie man sieht, ist der Abschied eine große Herausforderung aber immer auch eine sehr große Chance, sich zu entwickeln, Neues zu leben und selbst zu wachsen.

Oft bringt der Abschied auch neue Lösungen, Hilfen und/oder Menschen zu einem, die einem vorher nicht begegnet wären.

Man sieht die Welt plötzlich mit anderen Augen und erkennt, dass es nicht nur eine Richtung gibt. Hat man den Abschied, die Trauer und das Verzeihen dann durchlebt, folgt die Freude, die Kraft und das Neue. Auch, wenn man es auf seinem Weg in und aus der Krise heraus nicht sehen konnte: Jedem Abschied folgt über den Mut den neuen Weg zu gehen eine Zeit der Freude und des Glücks.

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